Neues aus der Kaffeewelt

31.03.2025

Indonesien

Indonesien hat kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das es Militärangehörigen erlaubt, Positionen in verschiedenen Bereichen der Regierung einzunehmen. Das von Präsident Prabowo Subianto, einem ehemaligen Militärgeneral unter dem Suharto-Regime, unterstützte Gesetz hat bei zivilgesellschaftlichen Gruppen Besorgnis ausgelöst, die davor warnen, dass es Indonesien zurück in die Diktatur führen könnte.

Die Wetterbedingungen auf Sumatra, Java und Bali bleiben feucht. Es wird mit anhaltenden Regenfällen gerechnet, während es auf Flores trockener sein soll.

Auf Sumatra läuft derzeit die Arabica Fly-Crop (Zwischenernte), während die Robusta-Ernte in Kürze beginnt. Die Ernte wird im Juni auf Bali, Java und Sulawesi erwartet.

Das Angebot ist nach wie vor begrenzt, und die meisten Exporteure sind für April ausgebucht, was die Inlandspreise auf einem hohen Niveau hält.

Aus dem Hafen von Bandar Lampung wurden keine wesentlichen Neuigkeiten gemeldet.

Indien

Indien befindet sich derzeit in der Sommer- oder Vormonsunzeit, wobei die Bedingungen in Kerala, Karnataka und Tamil Nadu warm und überwiegend trocken bleiben.

Beim Kaffee verlangsamt sich die Entwicklung, da die Robusta-Ernte fast abgeschlossen ist. Die Farmer haben es nicht eilig zu verkaufen; sie sind gut kapitalisiert und rechnen mit höheren Preisen.

Aus den Häfen von Cochin und Mangalore gibt es keine wesentlichen Neuigkeiten.

Papua-Neuguinea

Die Wetterbedingungen in Papua-Neuguinea sind im Verlauf des letzten Monats unverändert geblieben. Es regnet weiterhin im westlichen und östlichen Hochland.

In der Zwischenzeit bereiten sich die Farmer auf die bevorstehende Ernte vor, die in etwa 3 bis 5 Wochen beginnen wird. Die reichlichen Niederschläge haben die Entwicklung der Bohnen gefördert und lassen eine gute Ernte für 2025 erwarten.

Da das Angebot derzeit äußerst knapp ist, bleiben die lokalen Preise hoch.

Vietnam

Vietnam durchlebt weiterhin trockene und wolkenreiche Tage. Unter den Kaffeebauern wächst die Besorgnis, dass die anhaltende Trockenheit die Kaffeepflanzen unter Stress setzen könnte.

Die Robusta-Ernte ist abgeschlossen, und mehr als die Hälfte der Ernte dürfte bereits verkauft sein. In der Zwischenzeit sind viele Farmen weiß gekleidet: Arabica- und Robusta-Farmen befinden sich in der Blütephase für die Ernte 25/26. Die Blüte scheint gesund zu sein und gibt einen positiven Ausblick auf die kommende Erntesaison, die voraussichtlich im Oktober beginnen wird.

Die Preise bleiben stabil, und die Produzenten verkaufen weiterhin ununterbrochen.

Keine nennenswerten Neuigkeiten aus dem Hafen von Ho Chi Minh.

Produktionsstatistik Asien Pazifik

17.03.25

Nachrichten aus dem Ursprung: Mittel-Amerika

Zwei Tage nachdem die Trump-Administration einen Zoll von 25% auf mexikanische (und kanadische) Einfuhren, einschließlich Kaffee, eingeführt hatte, wurde die Maßnahme um einen Monat verschoben. Dieser abrupte Politikwechsel unterbricht die jahrzehntelange wirtschaftliche Integration zwischen Mexiko und den USA und schafft erhebliche Unsicherheit für Exporteure und andere Marktteilnehmer.

Weitere Nachrichten: Der Volcán de Fuego in Guatemala ist erneut ausgebrochen. Tausende von Menschen mussten evakuiert werden. Im Jahr 2018 brach der Vulkan heftig aus, erstickte Dörfer mit Asche und Schutt und forderte über 180 Todesopfer. Kaffeegemeinden und Kaffeefarmen rund um den Vulkan, der etwa 60 km von Guatemala-Stadt entfernt ist, wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Bisher sind die Schulen in der Region geschlossen, und es wurden keine Todesopfer gemeldet.

Zum Wetter: Zentralamerika befindet sich derzeit in der Sommersaison, in der es normalerweise warm und trocken ist. Regen wird in der Regel im Mai erwartet, ein Muster, das sich in den letzten Jahren aufgrund des Klimawandels geändert hat.

In Nicaragua neigt sich die Kaffeeernte dem Ende zu, und der Kaffeefluss beginnt sich zu verlangsamen. Das Gesamtproduktionsvolumen wird auf 2,45 Millionen Sack geschätzt. Im Hafen von Corinto an der nordwestlichen Pazifikküste kam es aufgrund eines Mangels an Ausrüstung und Schiffen zu Verzögerungen.

In Honduras ist die Ernte in den niedrig gelegenen Regionen abgeschlossen und erreicht in den hoch gelegenen Gebieten ihren Höhepunkt. Der Zugang zu Finanzmitteln ist nach wie vor ein großes Problem. Viele Banken haben ihre Kreditlinien gekürzt, so dass die Exporteure aufgrund der hohen Preise nur die Hälfte der erwarteten Mengen abdecken können. Darüber hinaus verzögert die Überlastung der Häfen die Exporte weiter und erhöht den Druck auf den Cashflow.

Da die Ernte in den meisten Ländern Zentralamerikas spät beginnt, haben sich auch die Verschiffungspläne verschoben, was insgesamt zu Verzögerungen führt.

EUDR Seifen-Oper
Verschiebung der EUDR veröffentlicht

Die Verschiebung der EUDR wurde am 27. Dezember im Europäischen Amtsblatt bekanntgegeben und tritt drei Tage später in Kraft.

Der neue Anwendungsbeginn ist der 30. Dezember 2025, für Kleinst- und kleine Unternehmen der 30. Juni 2026.

1. Aktuellste Neuigkeiten: Anwendungsdatum der EUDR ist noch ungewiss

Das EUDR-Gesetz soll am 31. Dezember 2024 in Kraft treten. Als Reaktion auf den Druck von wichtigen Interessengruppen und Regierungen weltweit hat die Europäische Kommission dem Europäischen Parlament und den Mitgliedstaaten jedoch eine Verschiebung der Frist um 12 Monate vorgeschlagen. Der Zeitplan für die Abstimmung im EU Parlament über die Verschiebung bleibt vorerst ungewiss. Während eine Verschiebung weithin erwartet wird, sind die formalen Verfahren im Europäischen Parlament noch nicht geklärt.

2. Wo stehen wir gerade?

Da das EU-Parlament noch keine Klarheit geschaffen hat, haben wir beschlossen, mit unseren Vorbereitungen fortzufahren, unabhängig davon, ob das Datum für die Anwendung der EUDR für Ende dieses Jahres bestätigt oder um 12 Monate verschoben wird. Seit der Verabschiedung der Verordnung im Jahr 2023 hat unser Team bei List + Beisler hart daran gearbeitet, die vollständige Einhaltung der EUDR zu gewährleisten und einen umfassenden Compliance-Mechanismus zu entwickeln.

Die nachstehende Infografik zeigt die wichtigsten Komponenten einer erfolgreichen Sorgfaltspflichterklärung (Due Diligence Statemet, DDS):

3. Wer macht was?

Um sicherzustellen, dass jeder seine Rolle versteht und spielt, hat das Parlament neue Leitlinien und FAQ veröffentlicht, in denen im Wesentlichen festgelegt wird, wer was macht:

Nicht-EU-Markt (Kaffee-Ursprungsländer):

  • Forest or Farm: bezieht sich auf die Farm oder den Produzenten des Kaffees
  • Transformers and manufacturers: dies kann eine bspw. Nassmühle oder eine Kooperative sein

EU-Markt:

  • Operator (Marktteilnehmer): dies ist der Importeur von Rohkaffee (Rohstoff), der ihn auf dem EU-Markt verfügbar macht. In diesem konkreten Fall bringt List + Beisler den Rohkaffee in die EU und stellt ihn den Röstern zur Verfügung. Ein Operator (Exporteur) ist auch für die Ausfuhr von Kaffee in Länder außerhalb der EU zuständig.
  • Trader (Händler): bezieht sich auf Röstereien, Supermärkte und andere Akteure in der Lieferkette, die das Endprodukt (z. B. gerösteten Kaffee) auf den Markt bringen.

4. Welche Daten und Unterlagen erhältst du von List + Beisler?

List + Beisler Kunden erhalten die folgenden Daten und Unterlagen:

  • Erklärung zur Sorgfaltspflicht: enthält eine Überprüfung der Abholzung, eine Risikobewertung und mögliche Maßnahmen zur Risikominderung
  • Legalitätserklärung: Sicherstellung der Einhaltung aller nationalen Gesetze in den Produktionsländern
  • Geolokalisierungsdaten: werden für die Abholzungsanalyse und Risikobewertung verwendet.

5. Welche Pflichten haben Röstereien, Supermärkte, usw. (als „Trader“ benannt)?

Die Gewerbetreibenden müssen die von List + Beisler zur Verfügung gestellten Daten erneut beurteilen und überprüfen und sich an die Verpflichtung halten, alle Daten und Dokumente mindestens 5 Jahre lang aufzubewahren.

6. Und was, wenn ich ein kleines oder mittleres Unternehmen (KMU) bin?

Für KMU gilt eine weniger umfangreiche Liste von Verpflichtungen. So müssen diese Unternehmen beispielsweise weder DDS melden noch Risikobewertungen vorlegen.

 

 

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    Quelle: List und Beisler